Derartiges Lob haben sich die Kapelle und ihr Kapellmeister Rudi Pascher wohl vor allem wegen der Programmideen unter dem Motto „Neues von Gestern“ verdient. Die Ideen sind einfallsreich wie durchdacht, teils mutig. Das Lob gebührt ebenso für die gute Umsetzung. Dem Publikum wurde ein spannender Mix aus musikalischen Gegensätzen aus dem reichen Fundus verschiedener Gattungen geboten: Werke des Zammer Komponisten Josef Netzer, dessen Todestag sich zum 150. Mal jährte, bildeten den Hauptteil des Programms, das des Weiteren amerikanische Swingmusik, Filmmusik, eine Suite, eine symphonische Dichtung sowie Marsch und Paso-Doble-Musik enthielt.
VIELSCHICHTIGE MUSIK
Man wurde fortlaufend in eine andere Musikwelt versetzt und erlebte einen Abend, an dem spürbar wurde, wie vielschichtig Musik sein kann. In unterschiedlichen Holzbläserbesetzungen wurden einige kammermusikalisch angehauchte Stücke von Josef Netzer dargeboten. Die volle Klangkraft der Kapelle entfaltete sich beim Marsch „His Honor“. Der Paso Doble „El Relicario“ vermittelte das typische spanische Lebensgefühl. Bei den ersten Takten des „Concerto for Clarinet“ fühlte man sich sofort in die Zeiten versetzt, in denen Swinglegenden wie Benny Goodman und Artie Shaw musikalische Trends setzten. Als Solist trat der Klarinettist Armin Klingseis in Erscheinung. Seine Leis tung quittierte das Publikum mit viel Applaus. Die Saxofonistin Vanessa Gigele konnte beim „Lied ohne Worte“ als Klaviersolistin ihre Vielseitigkeit beweisen. Mit seiner Interpretation des „Ringerl und Röserl“ von Josef Netzer brachte Tenor Martin Friedrich Lechleitner als Gastsolist eine Prise Klassik in die Mischung.
Präsident Landeshauptmann Günther Platter übernahm den Begrüßungspart. Philip Felbermayer führte durch das Programm. Er verschaffte mit seiner Moderation kurze und aufgelockerte Atempausen.
Bericht von der Rundschau Landeck
