Cäciliakonzert 2015

"Bergwasser" Das Cäciliakonzert ist bereits seit 20 Jahren der musikalische Höhepunkt der Musikkapelle Zams im Vereinsjahr.

Kapellmeister Rudolf Pascher hat sich heuer etwas Besonderes und ein neuartiges Konzertkonzept einfallen lassen. Unter dem Motto "Bergwasser" sollen die Schönheit der Berglandschaften, die Mystik der Bergwelten, die klaren Bergseen, die Wasserfälle, unsere Heimat und Natur in einer Art "Melodram" bzw. Multimediashow mit Klängen, Bildern, Videosequenzen, Lichteffekten, Tanzeinlagen, Gesprochenem - im harmonischen Einklang untereinander - als Impressionen inszeniert werden.

Vom Adlerflug, Sonnenstrahlen und Eisglitzern ...

Eröffnet wurde die ca. 40 minütige Inszenierung der Bergwelten mit dem Stück "From Crystals and Eagles" von Thomas Doss (übrigens eine Auftragskomposition der Musikkapelle Fiss). Der Titel des Werkes spielt auf den majestätischen Flug eines Adlers an. Der Komponist durfte bei einem kurzen Flug die Berglandschaft selbst aus der Vogelperspektive erleben. Wie Kristalle lassen die Sonnenstrahlen den Schnee und das Eis glitzern und spiegeln und somit den Glanz dieser wunderschönen Berglandschaft als einen unvergesslicher Eindruck hinterlassen.

... hin zum Bergsee im Galnz des Morgens

Nahtlos ging es weiter mit "Mountain Lake - Der Bergsee", eine Phantasie über wild romantische Schluchten, tosende Wasserfälle und eines idyllischen Bergsees, komponiert von Landeskapellmeister Hermann Pallhuber. Wer von uns kennt nicht diese große Kraft, die in der Ruhe und Schönheit der Berge liegt: Weite Wiesen, schroffe Felswände, wild-romantische Schluchten, tosende Wasserfälle und idyllische Bergseen. Mountain Lake hebt besondere Aspekte dieser Landschaft hervor: die Ruhe, die Erhabenheit und Tiefe des Wassers und all die „traumhaften“ Geheimnisse eines Bergsees. Sanfte Melodien und geheimnisvolle Klänge führen uns zu einem mächtigen, ruhigen Bergsee, der im Glanz des Morgens erstrahlt. Sein Wasser glitzert und funkelt, die Bewegungen der Wellen durch den Wind sind hörbar. Ein majestätischer Choral steigt aus der Tiefe des Sees empor und bringt unvermutet verführerische Geheimnisse hervor: Wie tanzende Wasserwesen auf pulsierenden Rhythmen muten die Solopassagen in Saxophon, Flöte und Trompete an, die uns in eine alpine Traumwelt entführen. Wie eine Hymne auf die Schönheit des Sees kehrt mit treibender Energie immer wieder die große Choralmelodie zurück, bevor sie uns – wie aus der Ferne – in die unendliche Ruhe der Berge zurückführt und in die Stille entlässt.

"All Over the Country", ein Solostück für Altsaxophon und Blasorchester, komponiert von Gerald Oswald bot eine musikalische Palette an Landschaften, Stimmungen und menschlichen Charakteren. Die Musik spiegelt verschiedene und gegensätzliche Stimmungen von Landschaften und Lebeweisen wieder. Dem Komponisten ging es darum, die Vielfalt und die unterschiedlichen Ausprägungen von Kultur und Lebensweisen darzustellen, die in einem Landstrich nebeneinander existieren. Das Resultat ist eine abwechslungsreiche Komposition, die unserem Solisten Johannes Reheis, dem Blasorchester und dem Publikum viel Freude bereitete. Johannes hat in wahrlich beeindruckender und lockerer Manier - auswendig und virtuos - sein Altsaxophon im Sinne des Komponisten erklingen lassen! "Umschwärmt" wurde er von der edlen Nymphe (junge Frau, Naturgeist) Julia Beer, die auf der eigens vorgebauten Bühne ihre Tanzeinlagen in wunderbarer Choreografie darbot.
Es folgte als musikalischer Höhepunkt die interessante Komposition und das in Stufe D eingestufte Musikstück "Pilatus – der Drachenberg" von Steven Reineke. In diesem Tongemälde wird die geheime und sagenumwobene Bergwelt des Pilatus (Bergmassiv in der Schweiz südlich von Luzern) eindrucksvoll mit voller Energie und Vitalität beschrieben.

Ein außergewöhnliches Konzertkonzept

Dieses neue außergewöhnliche Konzertkonzept unseres Kapellmeisters hat den Zuhörern extrem gut gefallen, versetzte sie in die mystische Bergwelten mit ihren Impressionen und wunderbaren Klängen. Die Schwierigkeit und Herausforderung an die MusikantInnen war der Sichtkontakt zum Kpm. im starken Lichtkontrast (LED-Beleuchtung am Notenständer). Diese Idee ist ausbaufähig und lässt Konzerte mit verschiedenen Mottos erwarten.

Blasmusik & Entertainment mit "007"

Der zweite Programmteil - unter dem Motto "Blasmusik & Entertainment" - begann schwungvoll mit dem amerikanischen Marsch "76 Trombones" von Meredith Wilson. Entstammend aus dem Musical The Music Man beschreibt der Marsch den Zusammenschluss zahlreicher Marching Bands zu einer Parade, die von nicht weniger als 76 Posaunen angeführt wurde.
Weiter ging es im Programm mit Swing-Musical Musik. "Porgy and Bess" von Georg Gershwin (uraufgeführt 1935), das viele Elemente amerikanischer Musik, wie volkstümlich gewordene Spiritual-, Blues- und Jazz-Melodien enthält.


Saxperiment

Das seit heuer bestehende Sax-Ensemble "saxperiment" begeisterte in weitere Folge mit dem jazzigen Stück "Take This" von Gerhard Wiebe. Die musikalische Darbietung von Andreas, Judith, Daniel, Vanessa und Johannes kamen beim Publikum sehr gut an.

Ein gelungener Abschluss

Ein Musikstück, das die Musikkapelle Zams schon unter Kapellmeister Herbert Gruber und mehrmals im Laufe des Jahres 2015 zum Besten gegeben hatte wurde im Rahmen des Cäciliakonzertes nochmals präsentiert. "Blues Factory" von Jacob de Haan zeichnet ein musikalisches Bild der Geschichte der holländischen Textilindustrie. Der Niedergang dieses Industriezweigs drückt sich im langsamen Eröffnungssatz in einem authentischen 12taktigen Blues aus. Der zweite Satz verwendet einen Blues im jazzigen Rock-Stil, um den Optimismus und die Solidarität der Arbeiter zu beschreiben. Ein kräftiger Blues zeigt den Blick in die Zukunft im dritten und letzten Satz. Einfallsreich und überzeugend!

Letztes Musikstück und Höhepunkt des 2. Programmteils waren die weltbekannten und einprägsamen Melodien der James Bond Filme. Aktuell steht ja der neueste Bond-Streifen "Spectre" im Kino vor der Premiere. In "James Bond 007" verwendet Arrangeur Johan de Meij nacheinander die folgenden Filmmelodien der Streifen 'Octopussy, Dr. No, For Your Eyes Only und Goldfinger'. Die Musikkapelle Zams interpretierte diese Melodien hervorragend und stilistisch sicher, insbesondere brillierte das Trompetenregister in ihrer klanglichen Wucht, Kompaktheit und mit Spezialeffekten wie mit der "Flatterzunge".
Die intensive Probenarbeit (seit dem Frühjahr) hat sich wahrlich gelohnt, boten doch die 62 Musikantinnen und Musikanten unter der Leitung von Kapellmeister Rudolf Pascher ein wirklich hervorragendes Konzert mit viel Schwung, hervorragender Tonqualität, Feingefühl und voller Temperament. Es wurden noch zwei Zugaben, der "Herzegowina" Marsch und die Ballade aus "All over the country" mit dem Solisten Johannes Reheis gespielt.

Da der Applaus des Publikums weiterhin anhielt, trat Kapellmeister Rudi Pascher vor das Publikum und sagte, das er normalerweise "nur zwei Zugaben" darbietet, jetzt aber eine Ausnahme machen wird und den Plan B mit dem "Radetzky-Marsch" die letzte Zugaben spielen wird. Nach dem Ende des schwungvollen Marsches gab es wiederum großen Applaus. Nur unser größter Fan Herbert Grüner wollte noch eine Zugabe ...

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