Cäciliakonzert 2018 - Geschmack des Publikums getroffen

Das Cäciliakonzert der Musikkapelle Zams vergangenen Samstag im Haus der Musik traf den Geschmack des Publikums. Das Klarinettenquartett "Holzwurm" setzte einen klanglichen Kontrast.

Die Blasmusik beschränkt sich schon lange nicht mehr auf Festumrahmns- Marsch- und andere Traditionsmusik. Auf vielfältige Weise wird und wurde versucht die Musikkapelle als konzertanten farbigen Klangkörper weiterzuentwickeln und showmäßig aufzupeppen. Mittlerweile hat die Blasmusik dadurch viele Facetten. Die Palette reicht von Klassik über Blasmusik sowie Filmmusik bis hin zu Musical, Jazz und Pop & Rock - die Fülle an auf Blasorchester zurechtgezimmertem Musikmaterial ist schier unendlich. Dieses breit gefächerte Programm der unterschiedlichsten Stilarten bringt eine beachtliche Herausforderung mit sich, insbesondere im Hinblick auf Phrasierung, Stilistik und Interpreatation. 

Stilistische Breite

Diese stilistische Breite wurde auch beim Cäciliakonzert der Musikkapelle Zams vergangenen Samstag geboten. Kapellmeister Rudolf Pascher spannten mit der Auswahl der Stücke einen weiten Bogen von Barock, Operette und der englischen Folk-Music bis hin zu Filmmusik, Jazz und aktueller Blasmusik. Einzelne Stücke als Höhepunkte herauszugreife ist schwierig, jedes hat seine Besonderheit und Herausforderung. 

Mit dem Suitesatz "La Rejouisance" aus Händels Feuerwerkmusik wurde dem Publikum ein die Barockmusik prägendes Werk näher gebracht. Hier kam vor allem das Klangvolumen der Kapelle perfekt zum Tragen. Zudem wurde, was bei dieser Musik sehr wichtig ist, schwungvoll und durchsichtig strukturiert musiziert.

Als die berühmte Ouvertüre zu "Eine Nacht in Venedig" von Johann Strauß (Sohn) gespielt wurde, wehte ein Hauch Neujahrskonzert-Atmosphäre durch den Festsaal. Das genossen zahlreiche Zuhörer sehr. Verdienten Applaus gab es für die Umsetzung der Arie "Nessun Dorma" aus der Oper "Turandot" von Giacomo Pucini.

Interessant war der Ausflug in die "Zweite Suite von Gustav Holst. Dies deshalb, weil der Komponist in diesem viersätzigen Werk sechs Melodien aus der englischen Folk-Music verarbeitet und dabei mit Taktarten und den stark kontrastierenden Tempi der einzelnen Sätze spielt, was an alle Instrumentalisten hohe Anforderungen stellt.

Es zeigte sich wieder einmal:

Intensive Probeanarbeit macht sich bezahlt. Dazwischen eingestreut wurde der Jazz-Klassiker "Birdland" von Joe Zawinul, dargeboten in einem Arrangement von Marcel Saurer, das sich durch die fett klignenden Bläsersätze gut für die Blasmusik eignet. Und wieder ganz anders zeigte sich die Musikkapelle Zams beim Medley mit drei Melodien aus den bekannten Disney-Filmen: The Little Mermaid, Die Schöne und das Biest und Aladdin.

Kontrast

Einen Kontrast zum klanglich üppigen Blasorchester bildete das Klarinettenquartett "Holzwurm" mit Armin Klingseis, Gerald Hammerle, Michael Stark und Mathias Wolfart. Die vier Musiker überzeugten an diesem Abend mit ihrer Leistung wie vor zwei Jahren beim Budeswettbewerb in der Kategorie "Musik in kleinen Gruppen", wo sie den zweiten Platz erreichten. Damit unterstrichen sie auch ihr musikalisches Potenzial. Geboten bekam das Publikum zwei virtuos vorgetragene Stücke: den "Czardas" von Vittorio Monti und "Birdwatch & Remove the Seals" von Andreas Knapp. Die Darbietungen wurden begeistert beklatscht. Als Zugabe gab es einen Marsch von Joseph Netzer. Das Arrangement für das Klarinettenwuartett stammt von Kapellmeister Rudolf Pascher.

Apropos Zugabe:

Die Besucher sparten auch nicht mit dem Beifall am Ende des Konzertes für die Musikkapelle Zams – dadurch konnten noch zwei Zugaben erwirkt werden. Eines ist noch anzumerken: Kathrin Huber führte dezent durch das Programm. Sie beschränkte sich auf kurze überleitende Wortbrücken zwischen den Musikstücken. Das schaffte eine angenehme Athmosphäre.

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