Cäciliakonzert 2016

Das 22. Cäciliakonzert ist bereits seit 21 Jahren der musikalische Höhepunkt der Musikkapelle Zams im Vereinsjahr. "Raritäten & Schätze aus Österreichs k. & k. Musiktradition" stand dieses Jahr ganz besonders im Rampenlicht.

 Kapellmeister Rudolf Pascher hat sich heuer wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Zu Ehren des 100 Jahrjubiläums des Todestages von Julius Fučík (tschechischer Komponist) und Kaiser Franz Josef I. wird der 1. Teil des Konzertprogrammes unter dem Motto "Raritäten & Schätze aus Österreichs k. & k. Musiktradition" gewidmet, der 2. Teil ist mit der Headline „A Window to the World“ betitelt.

Die Begrüßung der Ehrengäste (u.a. Bürgermeister Siegmund Geiger, Vizebürgermeister Josef Reheis, Pfarrer Herbert Traxl) und der Blasmusikfreunde aus Nah und Fern nahm Musikkapelle Zams Präsident Landeshauptmann Günther Platter in gewohnter Lockerheit und souveräner Manier vor. Moderiert wurde der Konzertabend anschließend professionell durch Philip Felbermayer (beruflich tätig bei servus tv).

Von Julius Fučík bis Johann Strauss

Eröffnet wurde das Konzert mit einem der bekanntesten Märsche von Julius Fučík, nämlich mit "Die Regimentskinder" (komponiert 1905). Es folgte seine fulminante und bezaubernde Konzertouvertüre "Marinarella", dabei entführt er die Zuhörer auf einen Spaziergang ans Meer, in charmanter Begleitung eines Mädchens namens Marinarella. Dieses Stück war eine große Herausforderung an alle Musikan-tInnen, ist es nämlich der Leistungsstufe D zuzuordnen. Weiter ging es im Programm mit klassischen und bekannten Stücken aus der k & k Zeit der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, mit der "Haute-volèe-Polka" von Johann Strauss, dem Walzer "Gold und Silber" von Franz Le-har / arr. Rudi Pascher und dem Marsch "Oh du mein Österreich" von Franz von Suppè.

Mit "A Windows to the World"
in den zweiten Programmteil

Der zweite Programmteil unter dem Motto „A Window to the World“ begann fulminant und klangvoll mit dem Konzertwerk "Ross Roy", die Spielzeit betrug ca. 9 Minuten. Ross Roy ist der Name einer monumentalen Villa in Brisbane, Australien, in der 1945 das St. Peter Lu-theran College gegründet wurde. Im Auftrag dieses Schulorchesters komponierte Jacob de Haan dieses Konzertwerk, das voll von Meta-phern ist. Die Struktur und Disziplin dieser Schule hören wir in der mit Tonwiederholungen gepaarten rhythmischen Bewegung des Bassregisters und des Schlagwerks. Das folgende martialische Thema steht als Symbol für das Durchlaufen der Klassen bis zum Ende der Schulzeit. Eine scherzhafte, humoristische Version des Hauptthemas darf nicht fehlen, denn in der Schule muss auch Zeit für kleine Späße und Lachen sein! Das charakteristische Schlussthema mündet in einem festlichen Höhepunkt.
Es folgte das Solostück für Bariton (Euphonium) & Blasorchester "Memory" von Rob Ares. Markus Matt beeindruckte mit seinem Auftritt durch sein musikalisches Können und Nervenstärke.
Als ein weiterer Programmhöhepunkt wurde dem Publikum die 3-teilige Konzert-Suite aus dem bekannten US-amerikanischen Science-Fiction-Film (2002) "Star Wars Episode II – Angriff der Klonkrieger" präsentiert. Das entzückendes Medley besteht aus drei der dynamischen Melodien aus John Williams Filmmusikwerk. Das Arrangement für Blasorchester umfasst den traditionellen "Main Title", eine sehr zeitgenössische Sequenz mit dem Titel "The Space Canister Caper" und die erfrischende Ballade "Across the Stars". Insbesondere das 2. Thema - von Kpm. Rudi Pascher als "der Krieg bzw. Angriff" bezeichnet - beschäftige die MusikantInnen während der Probenphase im Herbst wahrscheinlich am häufigsten und zeitaufwändigsten.
"Problem" dabei waren die extrem gegenseitigen Stimmführungen und atypisch unrhythmischen Taktstellen und Sequenzen.
Es war eine wahre musikalische Herausforderung für die MusikantInnen, sie wurde aber sehr gut beim Konzert gemeistert.

Als offiziellen Abschluss des zweiten Konzertteils konnte das zahlreich erschienene Publikum das Stück "Lord Tullamore" von Carl Wittrock hören. "Lord Tullamore" ist ein mitreißendes Stück des niederländischen Komponisten Carl Wittrock. Er lässt und in der dreiteiligen, abwechslungsreichen Komposition an seinem persönlichen Blick auf irische Volksmusik teilhaben. "Lord Tullamore" enthält sowohl technisch anspruchsvolle und strahlende Passagen als auch gefühlvolle und ruhige Momente. Tullamore ist ein kleines Dorf in der Republik Irland, dem Land, das stets an wunderschöne Landschaften, irische Folk Music und gut gereiften Whiskey denken lässt. Unter der exakten und eleganten musikalischen Leitung von Kapellmeister Stellvertreter Johannes Reheis wurden dem Publikum diese Bilder mit der mitreißenden, inspirierenden und eindrucksvollen Musik von Carl Wittrock vermittelt.

Verabschiedung von Ehrenmitglied Oskar Platter

Ehrenmitglied Oskar Platter wurde nach über 65-jähriger aktiver Musikantentätigkeit (Klari-nette, Saxophon und Tuba) und großartigen und vorbildhaften Einsatz für die Musikkapelle Zams offiziell in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Dies war sein letztes Cäciliakonzert. Eine kurze Laudatio hielt Obmann Stephan Wohlfarter. Oskar war "überrascht und von Emotionen gerührt". Mit dem amerikanischen Marsch "His Honor" von Henrie Fillmoure - was übersetzt "Zu seiner Ehre" heißt - wurde Ossi von seinen MusikkameradInnen musikalisch verabschiedet. Der Marsch besticht durch unerwartete melodische, rhythmische und dynamische Einfälle.